Die Nachricht, dass San Francisco als erste Stadt in den USA nicht nur E-Liquids mit bestimmten Aromen die angeblich für Kinder und Jugendliche besonders attraktiv sind verbietet, sondern ein komplettes Verkaufsverbot für Vaping Artikel und E-Zigaretten aller Art auf den Weg gebracht hat, machte selbst in Deutschland Schlagzeilen.

Wie auch bei Studien gilt hier leider, dass sich negative Nachrichten offensichtlich besser verkaufen als eine wirklich seriöse und umfassende Berichterstattung über Harm Reduction und die Vor- und Nachteile von E-Zigaretten.

Schon beginnen auch in Deutschland die Diskussionen, ob nicht stärkere Regulierungen nötig sind, um E-Zigaretten von den Schulhöfen zu verbannen.

Tatsache ist: Der Verkauf an Kinder oder Jugendliche ist schon jetzt gar nicht gestattet, wie bei Tabakzigaretten ist ein Verkauf und Minderjährige gar nicht erlaubt. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen reichen aus. Ebenfalls Fakt ist leider, dass es wie auch bei den Zigaretten die Tabak verbrennen immer wieder Mittel und Wege für Heranwachsende geben wird, an diese Produkte heranzukommen. Egal ob verantwortungslose Eltern, ältere Geschwister oder Freunde, Geschäfte die bei der Altersprüfung versagen oder Online Händler aus dem Ausland, die keine Altersverifikation vornehmen.

Doch gibt es Sie, die Epidemie? In den USA stützt sich die FDA bzw. deren ehemaliger Vorsitzender Scott Gottlieb (der kaum einen Monat nach seiner Kündigung bei der FDA jetzt für Pfizer arbeitet, die mit Champix ein Rauchentwöhnungsmedikament herausgeben das in direkten Konkurrenz zum Dampfen steht) auf eine Studie zum Rauchverhalten von Minderjährigen, die nicht öffentlich zugänglich ist. Es werden Daten angeführt, die für niemanden überprüfbar sind. Ebenso wird nicht zwischen geschlossenen Systemen wie JUUL oder die MyBlu und offenen Systemen unterschieden. Hier zeigt sich nämlich ein interessantes Phänomen: Kinder und Jugendliche benutzen, wenn sie denn Dampfen, fast ausschließlich geschlossene, nicht nachfüllbare Systeme, keine klassischen Akkuträger und Verdampfer, keine offenen Podsysteme.

Bei Studien aus der Vergangenheit, wurde gerne getrickst: So wurden Heranwachsende, die das Dampfen nur probiert hatten und nicht regelmäßig dampften, als Kinder die E-Zigaretten konsumieren deklariert. Auch wurde unberücksichtigt gelassen, dass die Rate der Raucher unter den Minderjährigen seit Jahren konstant fällt, in den USA wie auch in Deutschland. Selbst simple Fakten, etwa das es natürlich von 2011 bis 2018 eine Steigerung gibt, weil es 2011 noch fast keine E-Zigaretten gab, werden unter den Tisch gekehrt. Natürlich gehören elektrische Zigaretten nicht in Kinderhände, aber ketzerisch formuliert: Besser sie dampfen, als dass sie rauchen, denn die Schädlichkeit ist beim Dampfen als wesentlich geringer anzusehen.

Die angeblichen Experten werden dennoch nicht müde, das Schreckgespenst von jungen Generationen, die mit süßen Liquids zum Dampfen verführt werden, nikotinsüchtig werden und dann auf Zigaretten umsteigen, zu verbreiten. Obwohl die sogenannte „Gateway Theorie“, der Wechsel vom Dampfen zum Rauchen, schon lange und vielfach klar widerlegt wurde. Macht nichts, Fakten und die Wahrheit dürfen bei der Diskussion ohnehin schon lange vor der Tür warten.

Das Traurige: Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist natürlich wichtig, daran hat niemand den geringsten Zweifel. Er ist damit aber auch ein Totschlagargument, das jede objektive Diskussion unterdrückt, denn Gegner der E-Zigarette konstruieren daraus eine Entscheidung zwischen den Interessen der Heranwachsenden und den Interessen der Dampfer Branche, was eine kontruktive Lösung eher behindert.