Sie wollen vom Rauchen auf das Dampfen umsteigen? Erst einmal herzlichen Glückwunsch, denn diese Entscheidung spart nicht nur Kosten, sondern sorgt für zusätzliche Lebenszeit. Ich selbst bin Mitte 40 und habe in meinen schlechtesten Zeiten vor dem Umstieg etwa 35-40 Zigaretten pro Tag geraucht, mit Filter aber rot, also die stärkeren.
Anfangs wird man von Fachbegriffen erschlagen und es stellt sich die Frage, was man denn Überhaupt kaufen sollen, die Anzahl der Geräte auf dem Markt ist in den letzten Jahren gigantisch angewachsen, ebenso die Vielfalt an eingebauten Funktionen und Features sowie die Leistungsfähigkeit.
Wichtige Fragen und Antworten
Was brauche ich für den Umstieg vom Rauchen zum Dampfen?
Oft werden für den Umstieg günstige Geräte ohne viele Funktionen empfohlen, prinzipiell nicht falsch, nur sind für den erfolgreichen Ausstieg aus dem Rauchen vier Dinge wichtig:
- Komfort, die E-Zigarette sollte einfach zu bedienen sein, keine unnötigen technischen Hürden die zu Frust und einem Rückfall führen könnten. Dazu gehört insbesondere eine ausreichende Laufleistung, manch leerer Akku oder leerer Verdampfertank hat schon am Zigarettenautomaten geendet.
- Geschmack, der Umstieg ist eine neue Situation, in der möglichst viele Rituale erhalten bleiben sollten und auch ein vertrauter Geschmack nach Tabak hilft, kein Verlangen nach den „Pyros“, wie Dampfer Zigaretten gerne nennen, aufkommen zu lassen.
- Nikotin, die richtige Stärke. Von all den schädlichen Stoffen in der Zigarette ist Nikotin für sich genommen vergleichsweise harmlos. Wer Nikotin anfangs aus sportlichem Ehrgeiz zu gering dosiert, riskiert nur einen Rückfall. Hier gilt es zu beachten, dass fast alle Studien zum Thema Nikotin reine Raucherstudien sind, die eine Gefährlichkeit suggerieren, die nach objektivem Wissenstand nicht gegeben ist. Nicht Nikotin ist der Feind, sondern die Zigarette!
- Kein Krampf, denn auch wenn „Dual Use“, Zigarette und Verdampfer, keine Dauerlösung sind, die wenigsten schaffen den sofortigen Komplettumstieg. Gerade die erste Morgenzigarette ist schwer wegzubekommen, dauerte bei mir Wochen. Ebenso die berühmte Zigarette danach, sei es nach dem Essen oder anderen Aktivitäten. Das Ziel sollte auf absehbare Zeit der Komplettumstieg sein, nur ist auch eine erhebliche Reduktion anfangs bereits ein erster Erfolg.
Gerade bezüglich Komfort und Geschmack sind die ganz einfachen Einsteigergeräte oft eine eher ungünstige Wahl. Das bedeutet nicht, dass große Summen investiert werden müssen, denn für den Gegenwert von 10-15 Big Packs zu je 8€, also 80-120€, bekommt man wirklich alles was man braucht: Akkus, Ladegerät, Akkuträger, Verdampfer, Ersatzcoils, Liquid. Es geht auch günstiger, aber die Cigalikes, also kleine Geräte die wie eine Zigarette aussehen, sind meines Erachtens nicht mehr empfehlenswert und schränken Umsteiger ohne Not erheblich ein.
Der Reihe nach: Jede E-Zigarette ist im Grunde gleich aufgebaut. Basis ist der Akkuträger, das eigentliche technische Gerät, in das Akkus eingelegt werden. Der Akkuträger steuert den Verdampfer, einen Aufsatz mit einem Tank in dem die Flüssigkeit, das Liquid, verdampft wird und dann über das Drip Tip (Mundstück) eingeatmet wird. Im Verdampfer befindet sich der Coil, das Teil das den Dampf macht. Er besteht aus einem um ein saugfähiges Material wie Watte gewickelten Metalldraht, der durch Strom zum Glühen gebracht wird und dadurch das Liquid in der Watte verdampft.
Anfangs empfiehlt sich ein Set aus Akkuträger und Verdampfer, wobei die Anschlüsse bei vielen Geräten genormt sind, sogenannte 510er Anschlüsse. Genau deshalb wäre ein proprietäres Anfängergerät eine unnötige Limitierung, denn gerade anfangs probiert fast jeder Dampfer unterschiedliche Verdampfer aus. Das Basisgerät, der Akkuträger, sollte möglichst flexibel sein.
Ich war erfolgreich mit folgender Kombination:
Akkuträger Eleaf iStick Pico 25, einer der meistverkauften Akkuträger weltweit. Handlich, passt gut in die Hosentasche, robust und trotz vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten auch für den Einsteiger einfach zu bedienen. Kostenpunkt etwa 30€. Alternativ gibt es dieses Gerät auch als Set mit einem guten Verdampfer, wobei der für Umsteiger eher ungeeignet ist. Langfristig nicht verkehrt, zum Ausprobieren nicht falsch, aber der Ello Verdampfer ist für ehemalige Raucher anfangs suboptimal. Warum? Als Raucher zieht man nicht direkt aus der Zigarette auf Lunge, sondern saugt den Rauch in den Mund und inhaliert ihn dann. Beim Dampfen spricht man hier von MTL (Mouth to Lung) im Gegensatz zu DTL (Direct to Lung) was eher dem Ziehen an einer Shisha entspricht. Nur eine ganz geringe Minderheit an Umsteigern starten mit DTL.
Daher hatte ich als Verdampfer ein sehr bekanntes Produkte von Aspire gewählt, das unter MTL Dampfern, die auch oft Backendampfer genannt werden, als einer der besten Verdampfer gilt: Der Nautilus. Der Name kommt nicht von ungefähr, das Steampunkt Design ist an das U-Boot von Captain Nemo aus Jule Vernes bekannten Roman angelehnt. Sieht nicht nur optisch toll aus, sondern vereint alles, was der Umsteiger braucht: Großer 5ml Tank, 1.6 und 1.8 Ohm Coils die zwar nicht Massen an Dampf liefern, aber genau so viel wie für MTL Dampfen ideal und das bei den Akku schonenden Einstellungen. Ich persönlich dampfe ihn noch heute auf 12 Watt und habe bis jetzt keinen ebenbürtigen MTL Verdampfer, der so guten Geschmack liefert, gefunden.
Für unterwegs toll, zwar nur mit kleinem Tank, aber unterwegs praktischem Topfill (Befüllung von oben, ohne Abschreiben des Verdampfers vom Akkuträger), extra kompakt und robust, ist der Nautilus 2.
Tipp: Akkuträger und Cleartomizer, so der Fachbegriff für den Verdampfer, halten ewig. Der schon erwähnte Coil mit der Watte und dem Draht der das Liquid in der Watte erhitzt, ist aber ein Verbrauchsartikel. Somit sollte man sich immer ein paar auf Lager halten, um nicht wegen eines fehlenden Artikels der wenige Euro kostet wieder zur Zigarette zu greifen.
Die Haltbarkeit ist schwer prognostizierbar, je nach Liquid, Einstellungen und Nutzung zwischen wenigen Tagen bis hin zu vielen Wochen. Im Nautilus tausche ich die Coils in der Regel alle 3-4 Wochen, wenn der Geschmack nachlässt. Klingt kompliziert, aber wer es schafft eine Mutter auf eine Schraube zu Schrauben, kann auch einen Coil wechseln. Handwerkliches Geschick ist dafür nicht nötig, zum Glück, sonst wäre meine Dampferkarriere früh beendet gewesen.
Ein Coil kostet je nach Verdampfer und Hersteller unterschiedlich, beim Nautilus etwa kosten die hervorragenden, neuen BVC Coils in 1.6 Ohm und 1.8 Ohm umgerechnet etwa 2€ pro Stück, also Kosten die angesichts der Haltbarkeit von Wochen zu vernachlässigen sind. Für maximalen Geschmack bieten sich auch die 100% kompatiblen Triton Mini Coils mit Calpton Wicklung (Wie bei der Gitarrenseite, feiner Draht um den eigentlichen Draht gewickelt) an, erkennbar an der orangefarbenen Dichtung.
Wer erst einmal möglichst wenig Geld ausgeben möchte, um das Dampfen zu testen, findet im Innokin Endura T22 Starter Set eine perfekte Kombi. Für um die 25€ gibts einen schlichten und funktionalen Akkuträger, allerdings mit eingebautem Akku. Der voll auf MTL ausgelegte Verdampfer mit Standard 510er Anschluss (auch auf anderen Akkuträgern einsetzbar) ist exzellent und liefert guten Geschmack. Einfaches Handling, günstige Ersatzcoils, vom Preis Leistungs Verhältnis ein wirklich tolles Umsteigergerät.
Ebenfalls bewährt hat sich das Innokin Kroma A Kit mit dem Zenith Verdampfer das sich durch seine hohe Verlässlichkeit und unkompliziertes Handling auszeichnet. Die Coils weisen eine lange Haltbarkeit auf, dank Topfill ist das Verdampfer auslaufsicher und selbst technisch wenig versierte Anfänger kommen mit dem Gerät optimal klar. 100% alltagstauglich, lässt einen nie im Stich.
Welche Akkus und welches Ladegerät für das Dampfen?
Horrorgeschichten über explodierende E-Zigaretten kennt wohl jeder aus der Presse. Bei näherem Hinsehen handelt es sich dabei durchgehend um unsachgemäßen Umgang mit Akkus oder mechanische Akkuträger ohne Elektronik (kein Display) zur Steuerung und zum Schutz. Solche mechanischen Akkuträger fristen heute nur noch ein Nischendasein, da die modernen, sicheren Akkuträger mit Elektronik wirklich alle Features bieten, die man braucht.
Die in E-Zigaretten verwendeten Akkus sind Lithium Zellen, die viel Leistung liefern, im Gegensatz zu den kleinen Nickel Metall Hybrid Akkus im AA Format die wir aus Telefonen und Spielzeug kennen, aber auch etwas Umsicht im Umgang erfordern.
Die besten 18650 Akkus (nutzen fast alle E-Zigaretten) am Markt stammen von Sony/Murata (Produktionslinien wurden verkauft, Qualität unverändert) und hören auf das Kürzel VTC5A. Entscheidend ist hier der maximale konstant Entladestrom von 35A (effektiv eher 25A, aber mehr als jede andere Zelle in dieser Größe auf dem Markt), diese Akkus lassen sich auch in einem später gekauften stärkeren Akkuträger als meiner Empfehlung noch bedenkenlos und absolut sicher einsetzen. Am besten gleich 4 oder mehr kaufen, denn das Aufladen dauert Stunden und so lange will niemand auf den nächsten Zug warten müssen, wenn der Akku mal gedankenversunken leegedampft wurde. Diese Top Akkus kosten (bei einem seriösen Händler, der wie die verlinkte Frima Akkuteile nur geprüfte Originalware anbietet) gerade einmal ca. 7€ pro Stück, also eine kleine Investition in maximale Leistung und Sicherheit. Wer noch ein Quentchen mehr Sicherheit sucht, findet bei Rewarppern wie der deutschen Firma Enercig Markenakkus, die noch einmal zusätzlich mit einer robusteren Isolierung versehen wurden, allerdings dadurch auch nicht in jeden Akkuträger passen.
Viele Akkuträger bieten die Möglichkeit des Aufladens per eingebauten USB Anschluss. Hat der oben erwähnte Pico, gut für den Notfall, nur sollten die Akkus soweit möglich immer in einem externen Ladegerät aufgeladen werden. Schont den Akku, verlängert die Lebensdauer ohne Leistungsabfall. Ich empfehle das Xtra VC2, super Ladegerät für um die 15€. Wer gleich 4 Akkus gleichzeitig laden möchte, erhält mit dem Liitokala Lii-500S ein sehr für anspruchvolle Nutzer perfektes Ladegerät, das z.B. auch vier 21700er Akkus gleichzeitig laden kann.
Mit dieser Kombi aus Akkus und Ladegerät kann nichts schief gehen, zusätzlich sollte man immer ein paar generelle Vorsichtsmaßnehmen beachten:
- Akkus gehören nie in die Hosentasche, Schlüssel oder Kleingeld können für einen sehr spektakulären Kurzschluss sorgen. Wer Ersatzakkus mitnimmt, sollte sie in einer kleinen Plastikbox transportieren, in der die Kontakte mehrerer Akkus auch nicht miteinander in Verbindung kommen können. Solche Akkuboxen gibt es für 1-2€ für 1-2 Akkus.
- Wenn die Isolierung der Akkus (bei Sony/Murata der grüne Schrumpfschlauch) stark beschädigt ist, entweder neuen Schrumpfschlauch überziehen oder die Akkus entsorgen. Nicht im Hausmüll, Aldi & Co. Haben dafür Sammelboxen zum Einwerfen. Vorher die Pole mit Tesa abkleben, damit es in der Sammelbox nicht zum Kurzschluss kommen kann.
- Akkus vor Nässe schützen, niemals unter Wasser halten. Wasser führt nicht zum Ausgasen der Akkus, aber gerade Schmutzwasser und Salzwasser können zu einer schnellen Korrosion an den Polen führen. Im Akkuträger kann Wasser einen Kurzschluss verursachen und die Elektronik beschädigen. Wenn Akkus nass werden, vor erneutem Gebracuh gut trocknen lassen.
- Bei Akkuträgern mit mehreren Akkus immer nur die gleichen Akkus der gleichen Hersteller zusammen verwenden, niemals unterschiedlich starke Akkus unterschiedlicher Hersteller. Im Optimalfall sollten die Akkus dann „verheiratet“ werden, also immer zusammen genutzt und geladen werden, damit die Leistungswerte möglichst nah beieinander liegen.
- Akkus sind stabil, wenn sie aber so stark herunterfallen, dass sie eine Delle haben, niemals weiterverwenden. Hierbei können innere Schäden entstehen, die die Betriebssicherheit stark negativ beeinflussen.
Klingt alles wild, aber keine Angst, Akkus sind nicht aus Zucker und für den täglichen Gebrauch gemacht. Sie sind sehr sicher, solange man vernünftig mit Ihnen umgeht und sich darüber klar ist, dass man es bei Lithium basierten Akkus nicht mit einfachen Batterien zu tun hat, auch wenn die Akkus wie solche aussehen, ist alles im grünen Bereich.
Welche Liquids eignen sich für den Umstieg vom Raucher zum Dampfer?
Die schwierigste aller Fragen, was man schnell erkennt, wenn man die Bewertungen von Liquids bei großen Anbietern wie beispielweise Dampfdorado, Riccardo oder Rauchershop liest. Was der eine toll findet, findet ein anderer richtig schlecht, Geschmack ist einfach sehr subjektiv.
Ein Liquid ist eine Mischung aus Base, Aroma und evtl. Nikotin. Aroma besteht aus Lebensmittelaromen, Base aus Propylenglykol, kurz PG und pflanzlichem Glycerin, kurz VG (vegetable glycerol auf Englisch, daher die Abkürzung). PG transportiert vor allem den Geschmack, VG macht primär den Dampf. Beide Stoffe finden sich in einer Vielzahl von Lebensmitteln und sind gesundheitlich unbedenklich.
Was sicher in den meisten Fällen zutrifft: Neue Dampfer die von der Zigarette kommen, mögen oft eher herbe Aromen, die auch für den sogenannten „Throat Hit“ sorgen, also das leicht kratzige Druckgefühl, dass sich bei einem Zug an einer Zigarette tief im Hals einstellt und die Bestätigung sendet, dass der Rauch bzw. Dampf auch in der Lunge angekommen ist. Einfach ein paar Tabak Liquids bestellen oder alternativ im Dampferladen in der Nähe testen. Was mir auch immer sehr gut geschmeckt hat und weiterhin schmeckt, ist das wohl schon legendäre Heisenberg Liquid. Etwas Minze, etwas dunkle Beeren, Anis, Lakritz, schwer zu beschreiben aber genau die richtige Mischung aus herber Frische und Süße.
Fehlkäufe sind anfangs normal, deshalb sollte auch niemand gleich damit anfangen, Liquids in größeren Mengen selbst zu mischen und sich mit Fragen wie dem PG/VG Verhältnis u.ä. auseinandersetzen zu müssen. Das spart langfristig Geld, aber damit fängt man automatisch irgendwann an. Am Anfang sind 50/50 PG/VG aromatisierte Fertigliquids in der passende Nikotinstärke ideal, kein Aufwand und immer noch deutlich billiger als Zigaretten.
Tipp 1: Liquids wie Heisenberg hängen stark im Verdampfer und den Coils, insofern bietet es sich an, evtl. mehrere Verdampfer anzuschaffen: Einer für Tabakaromen, einer für Experimente. Oft hat man nicht den ganzen Tag Lust auf ein Aroma, ein Kontrast zwischendurch hilft auch zu vermeiden, dass man ein Liquid über Stunden hinweg als immer geschmacksärmer wahrnimmt.
Tipp 2: Die meisten Onlineshops für Dampfer bieten eigene bzw. im Auftrag produzierte Liquids unter eigenem Namen an. Die sind oft billiger als die Liquids großer, bekannter Marken aus dem Ausland (keine Importkosten bzw. kein Großhandel dazwischen) und keineswegs schlechter in der Qualität. Bei Tabakaromen bieten einige Shops Probierpakete mit verschiedenen Sorten vergünstigt an, z.B. Flotter Dampfer. Generell sollte man bei Tabakaromen wissen: Fast alle Liquids setzen hierbei auf Aromastoffe, wie auch bei anderen Geschmacksrichtungen. Der echte Tabakkenner wird es daher immer schwer haben ein Liquid zu finden, was wirklich optimal schmeckt.Mein Tipp wäre ein Liquid mit dem „Gold Ducat“ Aroma von Inawera, das sehr vielen ehemaligen Rauchern gut schmeckt. Leicht süßlich und würzig mit einem Hauch Honig und Vanille, in Richtung milder Pfeifentabak/Zigarillo.
Die teuerste aber wohl auch beste Variante sind die sog. NET (Naturally Extracted Tobacco), also Auszüge aus echten Tabakpflanzen. Diese sind zwar in der der Regel gift für den Coil und verstopfen in schnell, schmecken aber dafür wirklich so, wie eine Zigarette riecht, nach getrochnetem Tabak.
Tipp 3: Finger weg vom aktuellen Hype um Nikotinsalze. Liquids die statt „normalem“ Nikotin dieses speziell ausbereitete Nikotin enthalten, sollen angeblich schneller anfluten. Diese Aussage ist wissenschaftlich nicht belegbar und wohl eine eine Verkaufsmasche, um Nikotin Shots und Liquids mit diesem Inhaltsstoff teurer verkaufen zu können.
Tipp 4: Es gibt Menschen, die allergisch auf PG reagieren, mit starken Reizungen im Mund- und Rachenraum. Nur sehr wenige, eine PG Unverträglichkeit ist wie ein Lottogewinn im negativen Sinne, aber wer über ein leichtes Brennen hinaus, das bei 12mg oder 18mg Nikotin bei empfindlichen Personen durchaus bei den ersten Zügen vorkommt, schmerzhafteVeränderungen der Mundscheimhaut o.ä. bemerkt, sollte auf jeden Fall testen, ob nicht rein VG basierte Liquids bzw. Basen Abhilfe schaffen, bevor wieder zum Glimmstengel gegriffen wird.
Welche Nikotinstärke soll ich wählen?
Für MTL Backendampfer sollte die Nikotinstärke immer etwas höher sein, weil viel weniger pro Zug inhaliert wird als bei DTL. Ich kam von Tag 1 mit 12mg gut klar, selbst 18mg sind auf Backe für starke Raucher sicher nicht überdosiert, nur bekommt man fertige Liquids in 18mg nur in geringerer Auswahl. 6mg war MTL zu wenig. Andererseits kann ich nur jedem abraten, 12mg oder gar 18mg DTL zu dampfen, das ist selbst für die meisten ganz harten Raucher einfach zu viel.
Wichtig zu wissen: Der Körper holt sich unbewußt die Nikotinmenge, die er braucht. Ist zu wenig Nikotin im Liquid, nuckelt man den ganzen Tag an der Dampfe. Bei zu viel, meldet sich der Körper auch sofort in Form von Kopfschmerzen, Schwindel und Unlust weiter zu dampfen. Dann wartet man einfach ein bischen. Keine Angst vor Vergiftungen oder ähnlichem Quatsch, das gleiche gilt wenn man mal der Verdampfer sifft (was gute Verdampfer mit passenden Einstellungen für den Coil und nicht zu dünnflüssigem Liquid nicht machen) und man Liquid in den Mund bekommt. Alles nicht dramatisch, um einen Vergleich zu wagen: Wer ein ganzes, volles 10ml Liquidfläschchen mit 18mg Stärke trinken würde, würde sich wahrscheinlich übergeben und verdammt mies fühlen, aber kritisch wäre dieses Dosis Nikotin für einen Erwachsenen bei weitem nicht.
Besser mit etwas mehr Nikotin dampfen, als Rauchen. Rauchen tötet, sogar Passivrauchen tötet, nicht Nikotin. Wo wir beim Passivrauchen sind: Es gibt kein Passivdampfen, das Restnikotin ist im Dampf praktisch nicht mehr nachweisbar, der Rest ist harmloser Dampf. Wer sich wirklich ausführlich über Nikotin informieren will, dem sei dieses Video mit Prof. Dr. Mayer empfohlen, einem renommierten Toxikologen und Lehrbeauftragten an der Universität Wien, der sich sehr eingehend mit dem Thema beschäftigt hat.
Was bedeuten die Angaben wie Watt, Volt, Ohm und Subohm?
Fließt Strom durch den Draht im Vaporizer, wird dieser erhitzt und verdampft das Liquid. Im Grunde der gleiche Effekt, wie bei der guten alten Glühbirne, die auch einen großen Teil der Energie nicht in Licht, sondern Wärme umsetzt, bedingt durch den Widerstand des Glühdrahts. Je nach elektrischem Widerstand (Ohm) ist eine gewisse Leistung (Watt) und Spannung (Volt) nötig. Ist der Widerstand des Drahts unter 1 Ohm, spricht man von Subohm. Früher gab es keine Subohm Verdampfer, da erst moderne Elektronik einen sicheren Stromfluss bei Widerständen nahe dem Kurzschluss ermöglicht.
Ohne zu sehr ins technische Detail zu gehen: Subohm Dampfen bedeutet, dass mehr Leistung (Watt) nötig ist, dafür aber mehr Dampf entsteht. Beim traditionellen Dampfen im Bereich über 1 Ohm entsteht weniger Dampf, etwa wie bei einer Zigarette, dafür blubbert und zischt nichts und der Dampf ist eher kühl. Das hat einige Vorteile: Oft besserer Geschmack als bei Subohm, weniger Akkuverbrauch, weniger Wärme.
Cloud Chaser, die möglichst große Wolken produzieren wollen werden meiner Meinung sicher widersprechen, aber das traditionelle Dampfen MTL kommt der Zigarette zweifelsfrei sehr nahe und ist damit für Raucher für den Einstieg in das Dampfen ideal. Der VW Modus (Variable Wattage) ist auch der Standardmodus der meisten E-Zigaretten, man stellt einfach entsprechend der Vorgaben des Herstellers des Coils seine Wattzahl ein, passt diese dann nach eigenem Geschmack an. Manche Akkuträger, wie etwa der Vaporesso Revenger, schlagen (nach Aktivierung der Funktion im Menü) mit einer automatischen Erkennung des Coils im Verdampfer auch gleich eine sinnvolle, passende Wattzahl vor. Für Einsteiger ein tolles Feature. Übrigens eines meiner Lieblingsgeräte, optisch ansprechend, 2 Akkus, toller Funktionsumfang, allerdings mit um die 70€ auch nicht billig.
Geht der Umstieg vom Rauchen zum Dampfen nicht einfacher?
Wie anfangs erwähnt, das Thema Rauchstopp mit der E-Zigarette ist leider nicht in wenigen Sätzen zu erklären. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, haben Sie aber zumindest ein solides Basiswissen, was das Dampfen angeht. Niemand wird über Nacht zum Profi aber wer ernsthaft umsteigen und durchhalten will, sollte sich einlesen. Dampfen macht nur dann wirklich Spaß, wenn man sich auch mit der Materie beschäftigt, denn die Wege und Möglichkeiten sind vielfältig, Sie müssen für sich selbst herausfinden, welches Ihr Weg ist.
In diesem Sinne: Ich wünsche viel Erfolg, im Gegensatz zu wirkungslosen Nikotinpflastern, Nikotinsprays und –kaugummis, umgebauten Antidepressiva zur Rauchentwöhnung und teuren Seminaren ist Dampfen nicht nur ein kostengünstiger sondern, wenn man denn der Statistik glauben mag, der beste Weg, von der Kippe loszukommen. Die Rückfallrate liegt niedriger als bei absolut jeder anderen Rauchentwöhnungsmethode, nicht zuletzt weil es eine Nikotinaufnahme auf dem gleichen Weg, aber ohne die fatalen gesundheitlichen Folgen, ermöglicht.
Warum wird oft so kritisch über das Dampfen berichtet?
Weil kaum jemand bereit ist, das Thema objektiv zu betrachten. Gesundheitspolitiker und die WHO haben über Jahrzehnte gegen das Rauchen gekämpft und können mit ihren Scheuklappen Freund und Feind nicht wirklich unterscheiden, alles was inhaliert wird und Nikotin enthält, muss böse sein.
Zudem betreiben die Lobby der Pharmaindustrie und der Tabakkonzerne massive Propaganda, weil das erfolgreiche Produkt E-Zigarette die wirkungslosen Nikotinersatztherapien aus der Apotheke und den Glimmstengel gefährden.
Das die Tabakindustrie ein Geschäft mit dem Tod betreibt, ist gemeinhin bekannt. Dass sich die Pharmariesen aber vor den gleichen Karren spannen lassen und das Dampfen verteufeln, das eine Milliarde Menschenleben retten kann, zeigt wie sehr Profit den moralischen Kompass verbiegen kann. Lassen Sie sich das Dampen keinesfalls von dieser Anti-Dampfer Propaganda oder bewußt aus dem Zusammenhang gerissenen Daten auch eigentlich seriösen Studien vergällen, denn Dampfen statt Rauchen ist für viele, mich eingeschlossen, ein wirklich guter Weg im Sinne einer Risikominimierung. Diese Risikominimierung beträgt übrigens ca. 95%. Natürlich sollten Kinder und Jugendliche nicht dampfen, das Dampfen ist auch nicht komplett unschädlich und unbedenklich, nur das ist wenig im Leben.
Was vor allem zählt, ist der direkte Vergleich mit der Zigarette und ihren dutzenden krebserregenden Stoffen und hunderten Giftstoffen, Blausäure, Blei, Arsen, Benzol, Kohlenmonoxid, Teer, die im Dampf allesamt nicht enthalten sind. Dampfen fördert nicht die Gesundheit, es ist kein harmloser Lutschbonbon für Kinder, es verhindert aber die dramatischen und in hunderten Studien zweifelsfrei belegten gesundheitlichen Auswirkungen, die das Rauchen auf den Körper hat.
In diesem Sinne: Jeder Tag als Dampfer statt Raucher ist ein Gewinn, im Sinne Ihrer Gesundheit und Lebenserwartung. Ein erfolgreicher Umstieg verlängert Ihr Leben mit etwas Glück um ein gutes Jahrzehnt.
Kommt es durch dem Umstieg auf die E-Zigarette zur Gewichtszunahme?
Besonders weibliche Neu-Dampfer sind öfters besorgt über eine durch den Rauchstopp verursachte Gewichtszunahme. Komplette Entwarnung, denn man nimmt nur zu, wenn man mit dem Rauchen aufhört und dann eine Ersatzbefriedigung in vermehrtem Essen sucht. Genau das ist z.B. bei der Schlusspunktmethode, Aufhören und ohne Hilfsmittel durchbeißen, der Fall, bei der die Rückfallquote so hoch liegt wie bei keiner anderen Methode. Beim Dampfen bekommt der Körper aber weiter sein Nikotin, richtig dosiert stellt sich die Lust auf mehr Essen ebenso wenig ein, wie das Bedürfnis nach Zigaretten. Ich habe sogar eher abgenommen, denn wenn man auch süße Liquids dampft, hat man oft gar kein Bedürfnis mehr, Süßigkeiten zu essen. So ging es zumindest mir.